26.0 Von der Molkerei zum Silo

Die alte Molkerei brauchte man nicht mehr
statt dessen sollte ein Silo her.
Wie es die Architekten vorgedacht,
so wurde es am Ende auch gemacht.
Vier Stockwerke hoch war das Gemäuer,
im Grunde war ein Umbau viel zu teuer
denn außer vier defekten Wänden und Zwischendecken
ließen sich weder Fenster noch Türen entdecken.
Zum Zwecke vom zukünftigen Getreidetransport
mussten etwa vierzig Löcher an vorbestimmten Ort,
und das durch den glasharten Beton -
gelernte Maurer wissen davon.
Mit angespitzten Eisenstangen
sollten wir durch die Stockwerke gelangen.
Dazu sogenannte Meißel, die man uns zuwarf,
an der Schneide waren sie etwa einen Zentimeter scharf.
Die Hämmer, bei jedem dritten bis vierten Schlag
flog der eiserne Kopf vom Stiele ab.
Intakt waren im Grunde nur unsere Hände,
und damit sollten wir durch Decken und Wände.
So haben wir uns dann an die Arbeit gemacht,
Haben jedoch im Stillen bei uns gelacht;
denn als man uns später zum Aufbruch rief,
war die Arbeitsleistung des Tages zwei Zentimeter tief.
Ein Raum im Gebäude wurde von uns genützt,
da haben wir uns vor der eisigen Kälte geschützt;
denn der Wind pfiff durch jede Öffnung herein
Draußen mussten es zwanzig Grad minus gewesen sein.
Da blieb zum Wärmen nur dieser einzige Raum,
die vielen Menschen fasste er kaum.
Sogar ein Ofen befand sich darin
und da strebte natürlich jeder hin,
bis durch den Temperaturunterschied bedingt,
Auf einmal alles zu krachen anfing,
es stürzte zusammen eine gekachelte Wand,
Pech für jeden, der sich daneben befand.
Zum Glück hat einen Personenschaden
Niemand von uns davon getragen.


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