23.0 Unfall im Windauer Hafen

Windau liegt in Lettland, nordwestliche Ecke,
der Name wurde mit Bedacht gewählt, ich wette.
Denn gleichgültig, wo wir gerade sind,
von allen Seiten braust der Wind.
Besonders aber ganz unangenehm,
als das Desaster am Hafen geschehen.
Berge von Steinsalz lagerten seit Wochen dort,
bereit für den nächsten Schiffstransport.
Mittels Schubkarren wurde das Schiff beladen,
das ging tagelang so, ohne Schaden.
Karre füllen, über einen Laufsteg geschoben,
An der Schiffsluke die Holmen gehoben,
Salz rein gekippt, so war man dabei
in einer unendlichen Litanei.
Der Salzberg bot einen geringen Schutz,
den man recht gerne vor dem eisigen Wind genutzt.
Der Berg wurde ausgehöhlt. Doch es bestand
vom Regen und Frost erhärtet, ein Überhang.
Ganz plötzlich brach diese Decke ab,
Für sechs Kameraden wurde es ein salziges Grab.
Auch Verletzte schrien: ich hörte den Hilfeschrei
und eilte, um Hilfe zu leisten, schnell herbei,
da traf mich, das ist nicht gelogen,
Ein Gewehrkolbenstoß am Rippenbogen:
Ich hatte, für unseren Bewacher nicht zu fassen
ohne Erlaubnis meinen Arbeitsplatz verlassen.


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