Das russische Flugblatt von 1943 habe ich vor einigen Jahren eingeschweißt. Es hätte sich sonst aufgelöst, so oft habe ich es inzwischen herumgezeigt.
Leider erinnere ich nicht mehr ganz genau, wo es im Demjansker Kessel in meine Hände geriet. Es war in der Truppe nicht gern gesehen, dass man als Wehrmachtsangehöriger so etwas aufhob. Wir taten den Inhalt als Feindpropaganda ab. Das war er wahrscheinlich auch, kehrte die Erfolge der Sowjets hervor und rundete alle Zahlen nach oben ab, die ohnehin keiner überprüfen konnte. Woher sollte auch irgend jemand wissen, wie viele Panzer wirklich zerstört und wie viele Soldaten getötet wurden. Aber die geringfügig andere Wirklichkeit war trotzdem schlimm genug. Interessant ist, dass das um eine sachliche Darstellung ohne Schmähungen bemüht und in gutem Deutsch abgefasst ist. Dass bereits einige Stellen schwer lesbar sind, liegt daran, dass das Papiermaterial inzwischen Schwächen zeigt. Das Flugblatt ist fast 70 Jahre alt.

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