16.0 Räucherfisch, Ratten und mein Hunger

Ich hatte Glück, ich arbeitete in der Fischerei.
Ein paar Kameraden waren auch dabei.
Da hieß es Fischkästen zu transportieren,
Ostseeheringe und Dorsche zu filetieren,
Räucheröfen zu leeren und beschicken,
Netze waren ordentlich auszuflicken.
Auch da gab es reichlich Schinderei,
doch auch etwas Gutes war dabei.
Was wir machten, war nicht immer legal,
Aber das war uns letztendlich egal.
Geräucherter Fisch, kaum war er gar.
Schmeckte uns einfach ganz wunderbar.
Letten, die es sahen, ließen es geschehen.
Mit manchem Fisch konnten wir ins Lager gehen.
An einem Tag hatte ich besonderes Glück.
Ich ergatterte damals mehr als ein Stück
wo bleibe ich mit dem Reichtum bloß?
Ich versteckte die Schätze in einem Räucherholzstoß.
Am nächsten Tag fand ich nur Gräten und Knochen.
Ratten hatten die Leckerbissen gerochen.
So hatten Diebe den Dieb beraubt.
Sauer war ich, das sei mir erlaubt.


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