18.0 Mein Pritschenplatz

Das erste Lager, in dem ich mich befand,
Lag östlich von Schweden, in Lettland.
Restlos überfüllt war es in erster Zeit
Mit Neubauten war man noch nicht so weit.
Achttausend Gefangene wurden hineingetrieben
sollten sie doch sehen, wo sie blieben
Hinter den Verschalungen der hölzernen Wand
lauerten Scharen von Wanzen, mir bisher unbekannt.
Davor hatte man Pritschen hingestellt,
die waren für lange Zeit unsere private Welt.
Drei Stockwerke hoch waren sie gebaut.
Die Mutigsten haben sich nach ganz oben getraut.
Vierzig Zentimeter in der Breite standen einem zu.
Jetzt bedenke man, zur Nacht kommt man zur Ruh.
Dann musste sich jeder auf die Seite legen,
durfte sich nicht umdrehen, sich kaum bewegen.
Schlimm wurde es, wenn die Notdurft drängt,
dann hat man sich aus der Reihe gezwängt.
Später hatte man Schwierigkeiten.
Wieder in seinen Lagerspalt zu gleiten.


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