Diese Karte stand der Deutschen Wehrmacht zur Verfügung, als sie 1941 in die UDSSR einmarschierte. Sie hat den Maßstab 1:300000 und zeigt die russische Welt ins Deutsche übertragen, hier einen Ausschnitt des Kessels von Demjansk südlich des Ilmensees. Es handelt sich eigentlich um ein siedlungsfeindliches Land. Durch viele Sümpfe gekennzeichnet, wird es von zwei Flüssen durchströmt, Lowat und Pola, die nach Norden zum Ilmensee hin entwässern.
Links im Kartenbild, wo bei Ramuschewo die Straße an den Lowat heranführt, war mitten im Kessel die Behelfsbrücke der Wehrmacht. Sie querte hier den Strom und war für die Versorgung des Kessels wichtig. Äußerst gefährlich war, dass die feindlichen Beobachter sie einsehen konnten und sowjetische Artillerie sie erreichen konnte.
Nur wenige Kilometer weiter lagen die Unterstände unserer Einheit am Hochufer der Pola. Auf der Karte steht dort der Ortsname Gorodok. Südlich davon liegt Korpowo. So heißt heute der Soldatenfriedhof, auf dem der Volksbund in den letzten Jahren mehrere zehntausend Gefallene zur Ruhe gebettet hat. Immer noch werden in der Gegend solche Gräber entdeckt. Die einheimische Bevölkerung hilft dabei.
Im Frühsommer 1942 kam ich bei meiner Einheit an der Pola an, um deren Reihen aufzufüllen. Etwa neun Monate lagen wir dort und konnten den Kessel halten. Zu Beginn des Jahres 43 begannen wir aus dem Kessel nach Kurland in Lettland abzurücken. Zwei Jahre später gerieten wir dort noch in russische Gefangenschaft.

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