Heringe
Es dachten Frau Hering und ihresgleichen
Nun wäre bald die Zeit zu laichen
Ganz voll von Rogen schon ihr Bauch,
Ein stilles Plätzchen fand sich auch.
Nach Kinderstube und Jugendtagen
Begannen die Jungen schon zu fragen
Welcher Art und welch Begehr
Wohl ihre weitere Zukunft wär.
Etlichen war ein böses Los beschieden
Sie landeten, wie auch viele der Sardinen,
Begossen mit Öl, Tomaten, Senf und anderer Soße
Eingepfercht in einer schmalen Weißblechdose.
Einem gar nicht mal so kleinen Chor
Schwebte als Ideal etwas Höheres vor:
Sie wollten Bismarckheringe sein,
Das fanden sie nobel, das fanden sie fein
So manchen war es nicht geheuer
Sie mussten durch ein rauchend Feuer,
Kamen dann aber, ei der Daus
Als duftend goldgelbe Bücklinge raus.
Die ganz jungen, dicken und die feisten
Ja, die konnten es sich leisten
Als Matjes wollten sie ihr Dasein krönen
Um Menschengaumen zu verwöhnen.
Vielen machte es einen Riesenspaß
Eingepökelt im großen Fass
In der salzigen Lake zu liegen
Und sich aneinander zu schmiegen.
Rollmöpse, aufgespießt, mit Gurke drin
Vielen Feinschmeckern steht danach der Sinn,
Hering in Gelee und Hering gebraten
Dazu ist wahrlich jedem zu raten.
Schon unsere Eltern kannten
Heringe in all ihren Varianten.
Von und mit ihnen lässt es sich gar köstlich leben
Möge es sie noch recht lange geben.
Ganz tief unten in der Herings - Hierarchie
Sind jene, die Futter wurden für das Vieh,
Die konnten sich nicht recht entfalten
Als Fischmehl war ihre Figur nicht zu halten.
Die Cleversten von ihnen aber fanden es fein
Bei einem Heringsgelage dabei zu sein,
Und so kann man aus den vorgenannten Sparten
Das Schönste und das Leckerste hier erwarten.
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