Das, was ich, Hugo Bosse (* 6.6.1923), auf den nächsten über dreißig Seiten in Versform niederschrieb, habe ich tatsächlich erlebt, so stellt es sich heute jedenfalls in meiner Erinnerung dar. Als ich das bis vor etwa 5 Monaten verfasst habe, achtete ich streng darauf, meine Erlebnisse im Arbeitsdienst, bei der Wehrmacht, in der Gefangenschaft und bei der Heimkehr so zu berichten, wie sie sich abgespielt haben. Obwohl das alles schon über sechzig Jahre her ist, fiel mir das gewissermaßen leicht; denn ich habe gerade jetzt im Alter auf meinen Reisen in das Gebiet um den Ilmensee südöstlich von Petersburg öfter darüber nachgedacht. Dadurch kam viel von dem, worüber ich in den Jahrzehnten zuvor nicht mehr so oft berichtet hatte, zurück und stand wieder konkreter vor mir.

Auf den oben erwähnten Reisen mit dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge fiel mir ganz natürlich mehr und mehr die Rolle dessen zu, der noch aus dem eigenen Erleben vom Demjansker Kessel am Lowat vor den Waldaihöhen berichten konnte. Der Kreis derer, der das noch kann, wird immer kleiner. Ich bin einer der letzten.

Ich sagte bereits, dass mir das einerseits leicht fiel. Es war aber dennoch mit einiger Mühe verbunden; denn es ist eine Sache, immer wieder privat oder vor Gruppen zu berichten und eine andere, das auch einigermaßen umfassend aufzuschreiben. Dazu wurde ich gerade in letzter Zeit öfter gedrängt. Da ich nun selbst sehe, dass der Kreis von uns Überlebenden immer kleiner wird, habe ich mich der Mühe unterzogen. Ich bin froh, Gerolf Fritsche getroffen zu haben, der mich bei der Zusammenstellung der Abschnitte meines Berichts beraten hat und die Hinterlegung bei einigen Archiven vornehmen wird.

Schon früh hatte sich bei mir eine Vorliebe entwickelt, etwas in Versform im Reim zu berichten. Das ist der Grund dafür, dass ich auch beim Abfassen des Berichts davon Gebrauch gemacht habe.

Stade/Elbe, am 16.08.2010 Hugo Bosse

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