An den Gräbern
Jener hier, der zweite dort,
ein weiterer an ganz anderem Ort
wurden, als der Tod sie zu sich genommen
und damit das Ende ihres Lebens gekommen,
obgleich sie an den Sieg glaubten bis zuletzt
mit militärischen Ehren in russischer Erde beigesetzt.
Nach der Exhumierung nach hier überführt
fanden sie die Ruhestatt, die ihnen gebührt.
Die Reisenden aus allen deutschen Landen
die heute sich hier zusammen fanden .
kamen zu diesem Ort, wo tausende Tote begraben.
Sie kamen nach über siebzig Jahren
um zu trauern, um ihrer Angehörigen zu gedenken
und jenen unsere Anteilnahme zu schenken,
die durch Größenwahn und Gier nach der Macht
aus Soldaten ein Heer von Toten gemacht.
Mich hat der Krieg verschont, ich hatte Glück,
ich kam nach langer Gefangenschaft zurück.
Doch heute holt die Vergangenheit mich ein,
nie wird das einstige Elend in mir vergessen sein.
Dabei denke ich an die Kameraden,
die wir trauernd zu Grabe getragen.
Dabei klang leise, obwohl so nah
ein Lied auf der Mundharmonika.
Ohne diese Melodie wurde niemand begraben.
"Ich hatt' einen Kameraden".
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