1.0 Zum Arbeitsdienst


Man hat mir dringend angeraten
nun nicht länger mehr zu warten,
Alles einmal aufzuschreiben,
damit Erinnerungen bleiben.
Erlebnisse hatte ich genug,
doch es wird kein Tagebuch,
sondern, wie es kommt in meinen Sinn
schreibe ich es in Gedichtform hin.
Mit dem "Reichsarbeitsdienst" hat es begonnen,
da hat man mich aus der Lehre genommen,
Ich habe nicht darum gebeten,
war ich doch erst am 1.6.1940 zur Lehre angetreten.
Am 30.11.1941 war es damit Schluss,
weil ich mich in Siedenburg melden muss,
bei Sulingen im Bremer Land,
wo sich ein Arbeitsdienstlager befand.
Am 1.9.1939 begann der große Krieg.
Die Parole hieß damals "Heil und Sieg"-
gearbeitet wurde beim Arbeitsdienst nicht,
das fiel überhaupt nicht ins Gewicht.
Exerzieren stand auf dem Plan,
das fing schon frühmorgens an,
stets hieß es, nie den Kampfgeist verlieren.
Die Gewehrgriffe üben, ist zu trainieren.
Symbolisch mit Spaten und alten Gewehren
lernten wir, sich der Feinde zu erwehren.
Wir fanden das alles noch heiter,
Aber die Oberen dachten schon weiter.
Es war die Vorbereitung für das Kriegsgeschehen,
das sollten wir noch früh am eigenen Leibe sehen.
Für diese Ausbildung gab man drei Monate Zeit,
dann fand man uns für das Soldatenleben bereit.

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